Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich. Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich ist eine ungiftige Behandlungsmethode, die häufig eine verbesserte Temperaturregulierung des Körpers zur Folge hat.

So gut wie alle Patienten vertragen diese Behandlung sehr gut, sodass sie auch in Kombination mit anderen Therapien angewandt werden kann. Während der letzten 25 Jahre wurden mehr als tausend klinische Behandlungen mit Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich bzw. lokalisierter Hyperthermie durchgeführt und unzählige wissenschaftliche Artikel hierzu in der medizinischen Fachliteratur veröffentlicht.

  • Der Ablauf einer Fiebertherapie

    Das Ziel der Hyperthermie in der Onkologie ist die Erzeugung eines Fieberzustands, der das Immunsystem aktiviert und die Krebszellen zerstört. Der Patient liegt dabei in einer Hyperthermie-Kabine, in der sein Körper durch speziell entwickelte Infrarotlampen erwärmt wird. Infrarot ist die sicherste und natürlichste Wärmequelle, die es momentan gibt. Infrarotwellen sind unsichtbare Lichtwellen, die dem sichtbaren Licht im Spektrum sehr ähnlich sind. In der Natur ist die Sonne die effektivste Quelle für Infrarotstrahlung, durch die jegliches Leben auf der Erde ermöglicht wird. Bei der Hyperthermie dringen kurzwellige Infrarotstrahlen in die Haut ein und erwärmen die Blutgefäße direkt unter der Haut.

    Wenn die Temperatur der Haut ansteigt und diese durchblutet wird, breitet sich die Wärme auf den gesamten Körper aus und die Kerntemperatur steigt. Infrarotlicht ist also eines der wichtigsten Mittel zur Erwärmung des Körpers im Rahmen der Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich.   Durch die langsame Steigerung der Wärme fängt der Patient zwar an zu schwitzen, da jedoch kein Luftstrom zustande kommt, kann der Schweiß nicht verdunsten. Transpiration und Perspiration haben nur einen kühlenden Effekt, wenn das Wasser verdunsten kann.   Perspiration ist unser wichtigstes Hilfsmittel, um eine stabile Körpertemperatur beizubehalten. Ohne diesen Vorgang steigt die Körpertemperatur immer weiter an und erhöht so die Kerntemperatur, bis sich der Körper in einem fieberähnlichen Zustand befindet. Nachdem der Fieberzustand erreicht und für ein bis zwei Stunden gehalten wurde, wird die Wärme nach und nach über eine Zeitspanne von zwei Stunden reduziert.   Beim Gorter-Modell erhalten die Patienten unmittelbar nach der Behandlung mit Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich eine Injektion mit Immune restaurierung vaccin, welche mithilfe Ihres eigenen Blutes angelegt worden sind. In der Regel tauchen ein bis zwölf Stunden nach der Impfung leichte grippeähnliche Symptome auf.   Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine echte Grippe, sondern nur um eine Reaktion des Körpers zur Aktivierung des Immunsystems. Fast alle Patienten berichten, dass sie weniger Schmerzen verspüren und sich insgesamt besser fühlen, sobald dann diese Symptome nachlassen. Es wurde festgestellt, dass es Patienten mit grippeähnlichen Symptomen nach der Impfung mit Immune restaurierung vaccin wesentlich besser geht und die Behandlung weitaus besser anschlägt als bei Patienten, die keine grippeähnlichen Symptome aufweisen. Alle Patienten, die eine vollständige Remission erreichten, hatten auf die Behandlung mit kurzzeitigen grippeähnlichen Symptomen reagiert.

Auch bei Krankheiten wie chronischen Schmerzen, Asthma oder anderen wiederkehrenden Atemwegs- sowie bei Harnwegsinfektionen oder Immunschwächen wurde die Wirkung von Hyperthermie untersucht und wurden die positiven Ergebnisse dokumentiert.  Am Medical Center Cologne werden ungefähr 70 bis 80 Prozent aller Patienten mit Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich behandelt.

Da Fieber eine Belastung für den Körper bedeutet, werden Patienten mit schweren Herzinsuffizienzen oder Gehirntumoren gewöhnlich nicht damit behandelt, da die Möglichkeit besteht, dass Herzprobleme ausgelöst werden oder der Patient einen epileptischen Anfall erleidet. Für fast alle anderen Patienten birgt Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich keine negativen Nebenwirkungen oder Risiken. In der Regel fühlen sich Patienten nach einer Behandlung mit Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich gereinigt und voller Energie. Daher beginnt der Plan meist mit der Hyperthermie-Behandlung, damit die Fieberreaktion mit all ihren positiven Folgeerscheinungen im Körper ausgelöst wird.

Hyperthermie kann als Hauptbestandteil einer Behandlung oder als ungefährliche Ergänzung zu konventionellen Therapien wie Chemotherapie oder Bestrahlung eingesetzt werden. Kontrollstudien bele- gen, dass Chemotherapie oder Bestrahlung zusammen mit Ganzkörperhyperthermie effektiver sind und die Nebenwirkungen meist geringer ausfallen als bei reiner Chemotherapie bzw. Bestrahlung. Zahlreiche große Krebsbehandlungszentren in europäischen Städten wie Amsterdam, Hamburg, München, Rotterdam, Stuttgart oder Utrecht arbeiten mit solchen Kombinationstherapien.

  • Hyperthermie als ungefährliche und wirksame Behandlungsmethode

    • Auf der Grundlage von 25 Jahren Praxiserfahrung baute Dr. Gorter in sein Gorter-Modell die Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich als festen Bestandteil ein. Das Modell unterscheidet sich von anderen Behandlungsplänen auf mehrfache Weise:

      • Ganzheitliche Therapie. Am Medical Center Cologne wird Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich in der Regel in Verbindung mit lokaler Hyperthermie, Injektionen mit Immune restaurierung vaccin, Mistelzweig-Injektionen und intravenös zugeführten Nährstoffen zum Wiederaufbau der Immunabwehr angewandt. Diese Form der Therapie bewirkt eine dauerhafte Stärkung des Immunsystems, damit Krebszellen besser erkannt und daraufhin vernichtet werden können.
      • NiedrigeIntensität. Kontrolliertes Fieber wird mit für den Körper moderaten Temperaturen erzeugt, um das Wohlbefinden des Patienten zu gewährleisten. Die Höchsttemperaturen liegen im Bereich von 38,5°C bis 39,5°C.
      • Behutsamdosierte Behandlung. DieTemperaturwirdlangsamüber einen Zeitraum von drei Stunden erhöht, dann ein bis zwei Stunden lang konstant gehalten und danach über eine Zeitspanne von ein bis zwei Stunden wieder auf die normale Körpertemperatur heruntergefahren. Eine gewöhnliche Behandlung dauert insgesamt zwischen vier und sechs Stunden.
      • Perfektes Timing. Hyperthermie in Verbindung mit Impfungen mit Immune restaurierung vaccin wird für gewöhnlich sechs Mal im Monat angewandt. Ein großer Unterschied zu anderen Therapieplänen mit Hyperthermie ist die zeitliche Abfolge. Die angewandte Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich mobilisiert das Immunsystem, danach wird eine Impfung mit Immune restaurierung vaccin verabreicht, wodurch das Immunsystem noch weiter gestärkt wird. Das bedeutet, dass dem Körper Millionen seiner selbst aktivierten dendritischen Zellen zugeführt werden, die die durch das künstliche Fieber erzeugte Aktivierung des Immunsystems noch weiter unterstützen.
      • Keine Nebenwirkungen. Die Behandlung greift auf die dem Körper angeborenen Immunabwehrkräfte zurück und kann fast komplett ohne Nebenwirkungen oder Unterbrechungen durchgeführt werden. In der Regel äußert sich die stärkste Nebenwirkung in Form von erkältungsähnlichen Symptomen, die meist nur einen Tag andauern.
      • Therapieschwerpunkt. Der zeitlichfestgelegte Behandlungsansatz bewirkt fast immer den Neuaufbau und die Verbesserung der Immunfunktionen bzw. Leistungsfähigkeit des Immunsystems. Die Methode bedient sich bei der Behandlung von Krebspatienten der biologischen Heilungskraft des Fiebers. Sobald das Immunsystem aktiviert wurde, fängt der Körper an, von innen die Krebszellen zu zerstören. So stabilisiert sich der Körper und schützt sich vor weiterem Verfall, und das ganz ohne Medikamente. Denn dies ist die Grundlage für das Wohlbefinden, für eine bessere Gesundheit und einen fortschreitenden Heilungsprozess, sogar bei Patienten im dritten und vierten Krebs(end)stadium.
      • Ergänzung zur konventionellen Behandlung. Ganzkörperhyperthermie im Fieberbereich kann entweder als ganzheitliches Immuntherapieprogramm oder in Verbindung mit einer konventionellen Therapie, wie zum Beispiel Chemotherapie oder Bestrah- lung, angewandt werden. Die meisten Studien konzentrieren sich auf die Methode der kombinierten Behandlung. Forschungen belegen, dass Hyperthermie die Wirksamkeit von konventionellen Therapien erhöht, und das mit weniger Nebeneffekten als bei Chemotherapie oder Bestrahlung allein. Außerdem hält die Wirkung der konventionellen Therapie länger an, wenn sie durch Hyperthermie ergänzt wird. Im europäischen Raum kommt diese Art der Kombinationstherapie in den meisten großen Behandlungszentren jetzt zum Einsatz.
  • Referenzen

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